Aktivitäten 2016
2016 - Saisonabschluss- Reith/Alpbachtal
Der Tag begann schon mit einer lebhaften Diskussion. Die einen meinten, der Vorstand hat das Regenwetter bestellt, weil die Tour ein Dauertest für unsere Scheibenwischer sein sollte. Die anderen waren der Auffassung, dass der Regen bestellt wurde, weil man sehen wollte, welche Alltagsautos die Clubmitglieder so haben! In der Tat kamen knapp die Hälfte der Teilnehmer nicht mit einem Oldie, aber das war auch o.k.
Das Wetter war gar nicht mehr so wichtig, als wir schon nach wenigen Kilometern beim Clubfreund Neumaier zum Imbiss anhalten durften. Weiter ging es dann auf wunderbaren, kleinen Landstraßen nach Oberaudorf zum Kaindl-Wirt. Dass das Mittagessen allen mundete, war natürlich garantiert, denn die Organisatoren hatten aus Verantwortungsbewusstsein vorher dort einmal zur Probe gegessen.
Gut gestärkt war dann Kultur angesagt. Es ging zur katholischen Pfarrkirche in Ebbs (Bezirk Kufstein). Für die von 1748 bis 1756 errichtete, spätbarocke Kirche wurde allerdings die erste Kirche im romanischen Stil von 1163 vorher vollständig zerstört. Die prachtvolle innere Ausgestaltung der Kirche steht in einem gewissen Gegensatz zu ihrem schlichten Äußeren.
Da sich Kultur und Konsum ja die Waage halten müssen, war dann ein Stopp im Café Zacherl in Ebbs angesagt. Die Anfahrt zu dem auf der Anhöhe bei Ebbs gelegenen Café war sehr schön, aber leider konnten wir die erwartete Aussicht über das Inntal wegen des Wetters nicht genießen.
Die letzten 75 km des Tages brachten uns dann zu unserem Ziel, dem Kirchenwirt in Reith/Alpbachtal. Selbstredend war das ein sehr uriges und gepflegtes Hotel, das unter anderem verschiedene Aktivitäten für Oldtimerfahrer anbietet. Davon sollten wir am nächsten Tag, Sonntag, 18. September, eine Kostprobe bekommen. Angeführt durch den Wirt persönlich in einem erstaunlich leistungsstarken Fiat 500 und begleitet von zwei Motorradlern als „Hütehunde“ für uns, ging es über winzigste Sträßchen, die wohl nur die Einheimischen kennen, zum „Alpengenusshof“ Gramai in Eben am Achensee. Neben vorzüglichem Essen gab es auch (ohne Aufpreis) eine zünftige Musi. Vor allem für die Kinder war natürlich der Streichelzoo interessant. Wer noch Mitbringsel suchte, konnte im Kasstadl hinter dem Gasthof seiner Kauflust frönen.
Letztes Ziel dieser Tour, bei der nun auch das Wetter aufklarte (der Scheibenwischertest war offenbar bestanden) war die Kaffee-Rösterei Dinzler in Irschenberg. Kuchen und Kaffee gut, aber doch etwas stressig wegen der großen Anzahl von Besuchern in einem sehr halligen Raum.
Die Heimfahrt spulte dann jeder für sich selbst ab und inzwischen heißt es wohl für die meisten Blech-Veteranen: „Ab in den Winterschlaf!“
2016 - Sommerausfahrt - Allgäu
Der dem Englischen entlehnte Begriff „Highlight“ wird ja fast schon inflationär verwendet: wir aber hatten auf unserer diesjährigen Sommerausfahrt vom 17. bis 19. Juni 2016 wirklich ein Highlight. Durch persönliche Kontakte war es uns möglich, die Firma ALPINA (exclusive Automobile und edle Weine), die eigentlich keine Führungen veranstaltet, in Buchloe zu besuchen. Den meisten Autofans ist bekannt, dass ALPINA BMW Fahrzeuge der verschiedenen Baureihen veredelt und dabei so viel verändert, dass die Firma seit vielen Jahren kein „Tuner“ sondern ein vom Kraftfahrtbundesamt anerkannter Hersteller ist! Je nach Kundenwunsch gibt es mehr Motorleistung und ein entsprechend angepasstes Fahrwerk, andere Sitze und Polsterstoffe und wer sein Familienwappen in das Leder der Kopfstützen geprägt haben will, bekommt das natürlich auch. Wer den Mechanikern oder in der Polsterei zugesehen hat, kann nur von einer außergewöhnlichen Automobil-Manufaktur sprechen. Der krönende Abschluss unseres Besuches war dann ein kleiner Umtrunk mit edlem Champagner im Weinkeller des Unternehmens. Dort hat uns dann der Seniorchef und Gründer, Burkard Bovensiepen, seine Firmenphilosophie und die Liebe zu edlen Autos und Weinen erläutert.
Nach einem guten Mittagessen in der Alp-Villa in Buchloe ging es dann auf die restliche Strecke nach Apfeltrang – ein sehr kleiner Ort südlich von Kaufbeuren. Dort hatten wir uns für zwei Nächte im Landgasthof Hubertus einquartiert. Unser Urteil: es geht doch nichts über einen familiengeführten Gasthof, vor allem wenn er auch noch sein eigenes Bier braut.
Am Samstag, den 18.06., steuerten wir dann das Ziel an, für das wir uns neben der Fahrt zu ALPINA auf den Weg gemacht hatten, nämlich Leutkirch im Allgäu. Hier besichtigten wir das Elektrotechnische Museum. Das Museum ist privat geführt und macht auf vielen Oldtimer-Ausstellungen (z.B. Augsburg, Stuttgart, Ulm) mit kleinen Wanderausstellungen zu unterschiedlichen Themen auf sich aufmerksam. So kamen auch wir auf die Idee, mal „das Ganze“ zu sehen. Geführt wurden wir vom Eigentümer und Initiator, Herrn Stör und niemand von uns hätte vorher geglaubt, dass jemand so viele elektrische Geräte gesammelt haben kann und auch noch funktionsfähig hält. Ob von Küche, Bad, Büro, Landwirtschaft oder Industrie, das Museum hat meistens ein Exemplar der „ersten Serie“ jedes Gerätes und hat dazu auch noch die passende Geschichte und alle Daten bereit. Einen derart gehaltvollen Vortrag kann kein angelernter Museumsmitarbeiter halten, das kann nur derjenige, der seine Exponate selbst beschafft und repariert hat und am Laufen hält. Natürlich war die eine Stunde in unserem Programm viel zu kurz, so dass einige von uns erwägen, eigentlich nur wegen des Museums noch einmal nach Leutkirch zu fahren.
Am Nachmittag besuchten wir die Glasmanufaktur Michaelis in Leutkirch Schmidsfelden. Die Be- und Verarbeitung dieses faszinierenden Materials ist immer wieder spannend. Auch wer schon mehrere Glashütten besichtigt hat, findet oft Neues, in unserem Fall das Ziehen von Hand eines extrem dünnen Glasfadens, also das, was in den modernen Glasfaserkabeln der Telekommunikation steckt.
Der Sonntag, 19.06. war nicht nur der Heimfahrt vorbehalten. Vor der Mittagspause in Eurasburg-Berg stoppten wir in Bernried am Starnberger See beim Buchheim Museum. Man muss nicht alles toll finden, was dieser Kunstsammler, Maler, Autor („Das Boot“) zusammengetragen bzw. in seinem Leben geleistet hat. Aber er war ein Mann mit Ecken und Kanten, der wusste, was er wollte und er hat sich nicht verbiegen lassen. Der Blick ins Museum war es auf jeden Fall Wert, diese Persönlichkeit kennen zu lernen.
Bei der Heimfahrt geht es bei uns üblicherweise nicht ohne einen „Einkehrschwung“ ab. Dieses Mal war es in Markt Schwaben das Café Seidl am Marktplatz.
Ach ja, das Wetter war durchwachsen, eigentlich hätten wir im Juni weniger Regen erwartet, aber es gibt Schlimmeres! Außerdem: alle Scheibenwischer haben funktioniert.