Der Oldtimerclub Erding wünscht allen Oldtimerfreunden eine besinnliche Weihnachtszeit, einen Guten Rutsch ins Neue Jahr und möglichst ohne Corona-Einschränkungen unfallfreie Fahrt mit altem Blech.

Motto: Feuerwehr

Am 08.10.2022 trafen pünktlich um 9:00 Uhr die Teilnehmer der Herbstausfahrt in Lüß am Treffpunkt ein. Leider waren es nur noch sechs Oldies, da drei Teilnehmer kurzfristig abgesagt hatten. Nach einer kurzen Fahrerbesprechung ging es los. Die Fahrt ging durch Poing, Sauerlach, Geretsried, Seeshaupt zum Mittagessen nach Eberfing in den Gasthof zur Post. Nachdem wir uns dort gestärkt und erholt hatten, ging die Reise weiter über Peißenberg, Schongau und Königsried nach Mauerstetten in den Landgasthof „zum Goldenen Schwanen“ zum Übernachten. Dort kamen wir gegen 14:00 Uhr an und hatten etwas Zeit, um uns frisch zu machen, da das erste Highlight der Ausfahrt schon um 16:00 Uhr auf uns wartete.

Leider hatte es inzwischen angefangen zu regnen und das minderte den Genuss dieses Punktes. Um 16:00 Uhr trafen wir am vereinbarten Treffpunkt, dem alten Rathaus in Kaufbeuren ein. Dort wurden wir von Herrn Heider, einem älteren Feuerwehrler in alter Montur und einem Messinghelm in Empfang genommen. Herr Heider zeigte uns erst das alte Rathaus, führte uns durch die Altstadt und erzählte viele Gegebenheiten und Gepflogenheiten vom Mittelalter bis heute die etwas mit Feuer, den Bränden und der Entstehung der Feuerwehr zu tun hatten. Auch erklärte er uns Sprichwörter, die wir in den Mund nehmen und oft nicht wissen, woher die stammen, so z.B.: jemand ist steinreich, oder ist völlig abgebrannt, das ist ein Schlitzohr, man ist auf den Hund gekommen, es schlägt dem Fass den Boden aus, usw.

Wir konnten die alte Stadtmauer mit Wehrgang besichtigen, diese ist aber nur mit einem Fremdenführer zugänglich. Dies gilt auch für die Kirche St. Blasius, mit dem mittelalterlichen Altar von Jörg Lederer.

Nach etwa zwei Stunden im Regen war die unterhaltsame Führung vorbei und wir fuhren zurück ins Quartier, wo wir uns dann um 19:00 Uhr zum Abendessen und Plaudern über das Erlebte trafen. Gegen halb elf in der Nacht meinte die Wirtin: „So, jetz ganga m’r aber älle ens Bett!“ Dafür waren einige am nächsten Tag recht dankbar.

Am Sonntag packten wir nach dem Frühstück unsere Koffer, damit wir rechtzeitig bei dem nächsten Ereignis um 10:00 Uhr in Kaufbeuren am Feuerwehrmuseum eintreffen. Dort wurden wir von Herrn Heider Junior, dem Sohn des oben genannten Feuerwehrlers, in Empfang genommen. Das Besondere an diesem Museum ist, dass die Exponate hier nicht nur in Reih und Glied dastehen, sondern einige auch in lebensgroßen Dioramen platziert wurden. Dies macht es sehr anschaulich, wie die Einsätze damals abliefen. Bei vielen Fahrzeugen konnte man die Türen öffnen. An den Innenseiten waren dann z.B. Zeitungsartikel von bestimmten Bränden oder Unglücken zu sehen. Der Führer hatte zu fast jedem Exponat mindestens eine Geschichte parat. So vergingen die Stunden wie im Flug und wir mussten die Gespräche abbrechen, da wir sonst viel zu spät bei unserem Mittagsziel angekommen wären.

Nun ging es über Dösingen, Mundraching, Dießen am Ammersee nach Pähl in die „Müllers Lust“ das von der Einrichtung her recht rustikal ist. So war auch noch ein Brunnen gleich neben unserem Tisch im Gastraum vorhanden. Die Speisekarte war nicht die von einem Landgasthof, sondern schon etwas anders, aber jeder hat etwas nach seinem Geschmack gefunden. Nach dieser willkommenen Stärkung machten wir uns auf den Heimweg. Dieser führte uns über Weilheim, Dürnhausen, Bad Tölz, Otterfing, Kreuzstraße, Zorneding, Lüß wieder nach Erding zurück.

Wie fast immer bei unseren Ausfahrten, hatte keiner unseren gepflegten Oldtimer eine Panne und wir haben einiges von Land und Leuten hier in Bayern dazugelernt.

Unsere große Sommerreise – 28.-31. Juli 2022 – brachte den Organisatoren einigen Planungsstress, denn zwei mögliche Ziele auf der Hinfahrt (die Essigbrauerei in Pilsting und die Fa. Ballistol in Aham) sagten ca. 10 Tage vor Fahrtbeginn wegen Brand in den Betriebsstätten ab! Aber auch unser Ersatz-Ziel, der "Kastenhof" in Landau an der Isar war den Besuch wert. Weiter ging es nach einem guten Mittagessen in der Wirtschaft "Zum oberen Krieger" – der übrigens nichts mit Militär zu tun hat. In Landau gibt es eine Brauerei "Krieger", die in der am Isarhang gelegenen Stadt zwei Wirtschaften hat, nämlich  einen "oberen" und eine "unteren" Krieger.

In Regensburg empfing uns der Bischofshof, den wir schon von unserer Reise in 2013 kannten. Wie damals schöne, saubere Zimmer, ein wunderbarer Biergarten, gutes Essen, tüchtige Bedienung.

Der Tag 2 war der Stadt gewidmet und begann mit einer Stadtrundfahrt mit einem CityTour-Bähnchen. Danach besuchten wir den "Hut-König", eine Hut-Manufaktur, die noch heute nach alter Handwerkskunst Hüte aller Art herstellt und unter anderem Lieferant für Disney und andere Filmproduzenten ist!

Die Mittagspause verbrachten wir im Restaurant neben der ältesten Bratwurststube der Welt (seit 1146), der "Wurstkuchl". Der Nachmittag war zur freien Verfügung mit der Empfehlung, einen "Handwerkerspaziergang" zu unternehmen. Unter diesem Titel entwickelte das Tourismusbüro der Stadt eine Broschüre, in der über 30 kleine Handwerksbetriebe und Läden aufgeführt sind, die einen Besuch lohnen. Nicht nur der oben erwähnte Hut-Macher, sondern Perlenstickerei, Schoko-Manufaktur, Intarsien-Handwerk, Goldschmiede, Kunstgewebe und viele mehr gehören dazu.

Am dritten Tag war unser wichtigstes Ziel das Haus der Bayerischen Geschichte. Modern mit allen technischen Raffinessen ausgestattet (Rundum-Kino, individuelle Führung durch eine App für das Smartphone etc.), machten den Besuch zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Besonders zu erwähnen ist die Sonderausstellung über die Geschichte der Bayerischen Wirtshaus-Kultur. Eine durchaus gefährdete Kultur, denn von 1960 bis 2006 hat sich die Zahl der bayerischen Schankwirtschaften von über 20.000 auf unter 6.000 verringert!

Mittagessen gab es auf der "Kristallkönigin", die uns in einer zweistündigen Fahrt auf der Donau zur Walhalla und zurück fuhr. Eine erholsame Zeit, nach etwa 90 Minuten Museumsrundgang. Als wenn man an unsere strapazierten Füße gedacht hätte, startete das Schiff an dem Tag sogar direkt vor dem Museum.

Die Rückfahrt nach Erding ging über Riedenburg, wo wir einen Zwischenstopp für das dortige Kristall-Museum einlegten, die Mittagsrast fand dann im Restaurant Paulus in Marching statt. Die restliche Strecke nach Hause war individuell, einige nahmen die "Direttissima" nach Erding, der harte Kern aber kam um einen Einkehrschwung in der Schloss-Allee in Haag an der Amper nicht herum. Alles in allem: eine erlebnisreiche Fahrt, bei der zum Glück niemand zu Schaden kam und das Wetter nicht besser hätte sein können.

Zum 03.04.2022 hatte die Motorworld München zu einem allgemeinen Oldtimertreffen eingeladen. Sieben Clubfreunde hatten sich vorgenommen, dort gemeinsam und mit Clubfahne aufzutreten (Corporate Identity muss sein!). Leider hat uns Petrus mit einem Wintereinbruch einen Strich durch die Rechnung gemacht und das "alte Blech" blieb in der Garage. Schade. 

Der Oldtimerclub Erding trauert um sein langjähriges, sehr aktives Mitglied Erich Glaser, der am 23.01.2022 verstorben ist. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren